Chastellet

Israel | Royaume de Jerusalem

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Toponymes connus

  • Chastellet
  • Vadum Jacob
  • Bayt al-Ahzan - بيت الاحزان Arabic
  • Metzad Ateret - מצד אטרת Hebrew Contemp.
  • Chastellet du Gué de Jacob Med.

Description

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Geschichte

Nach dem Sieg von Montgisard erhielt König Baudoin IV. von Saladin eine Waffenruhe. Jedoch unternahmen die Temperritter den Bau einer Festung, die die sog. „Furt von Jakob“ (arabisch: Makhadat el-Ahzân , wörtlich “die Furt der Sorgen” ) beschützen sollte. Die Erbauung konnte wirksam die 15km nördlich gelegene Festung von Safed absichern. König Amaury hatte Safed im Jahre 1168 den Templern anvertraut.

Die Templer handelten gegen den Wunsch des Königs, der die Waffenruhe nicht brechen wollte. Trotzdem kam Baudoin IV. im November 1178 nach Chastelet, um gelegentlich einen Sturm der Ayyubiden zu verhindern. Ende März 1179 war die Bauarbeit zu Ende.

Saladin versuchte mit einem Angebot von 100 000 Dinaren, die Templer zu überzeugen, die Festung abzubauen. Da sein Angebot abgelehnt wurde, beschloss Saladin am 17.Mai 1179 Chastelet zu belagern. Nachdem der Ritter Rénier von Maron einen Führer der Angreifer mit einem Pfeil getötet hatte gaben die Ayyubiden die Belagerung auf.

Nach seinem Sieg in Marj’Ayun kam Saladin am 24.August 1179 zurück und griff sofort an, ohne Vorbereitung mit Schleudern. Er wusste nämlich, dass eine von Baudoin geführte Frankenarmee aus Tabarie zur Hilfe hereilte. Ziemlich unerwartet gelang es den Moslems, die Templer zu zwingen sich in den Zwinger zu schanzen. Nach drei Tagen wurde in einem Laufgraben ein Brand ausgelöst. Um einem überraschungseinbruch vorzubeugen legten die Templer auch Feuern hinter den Toren. Aber bald stand die ganze Festung in Brand. Ein Teil der Templer kam um, und die 700 Übrigen mussten sich ergeben. Die meisten wurden hingerichtet. Chastelet wurde trotz des Gestanks der Leichen geschliffen. Eine Seuche brach bei den Siegern aus und viele starben.

Der Fall von Chastelet stellt eine Wende in der Geschichte der Kreuzritterstaaten dar: zum ersten Mal stellten die Franken keine Bedingungen für einen Waffestillstand. Bald sollte die Schlacht von Hattin diese Entwicklung bestätigen.