Toron des Chevaliers, le

Israel | Royaume de Jerusalem

Visites :


Toponymes connus

  • Toron des Chevaliers, le Med.
  • Latrun - לטרון‎ Hebrew
  • Toronum Militum Latin Med.
  • al-Atrun - al-Āṭrūn / الاطرون Arabic
  • Castellum Emmaus (probable) Latin
  • Castellum Boni Latronis Latin

Description

Français | Deutsch

Geschichte

« Eine uneinnehmbare Festung, die die Fantasie und den Blick ergreift ! » : so beschrieb Imad ad-Din al-Isfahani, Privatsekretär und Biograph von Salah ad-Din die Festung Latrûn.

Leider ist die Wächterin der strategisch so wichtigen Straße, die Jerusalem mit der Küste verband, in den Quellen selten erwähnt. Deshalb bleiben die Namen des Ortes zur Zeit der Kreuzzüge relativ unsicher.

Er wird erstmals 1169 vom jüdischen Pilger aus Tudela Benjamin als « Toron de los Cabaleros » erwähnt.

Lateinische Quellen benutzen unterschiedliche Namen für das vermutliche Latrûn : Castellum Emmaus kann man für wahrscheinlich halten, da Toton wenig weit entfernt von den nördlich gelegenen Ruinen von Emmaus-Nikopolis und von Castellum Boni Latronis (Burg des guten Räubers, der mit Jesus gekreuzigt wurde und nach christlicher Tradition aus diesem Ort stammte) liegt. Aus Latronis wäre im arabisch Latrûn geworden.

Allerdings könnte der Name auch die einfache Interpretation vom arabischen Al-Ahtrûn sein.

Weil die Festung zwischen Jerusalem und der Küste lag, erlebte sie mehrmals Kämpfe der Heere der Franken und Salah ad-Dins.

Im Oktober 1191, als Richard Löwenherz zum ersten Mal gegen Jerusalem zog, beschloss der Sultan, die Festungen der Burg abzureißen, damit sie nicht langfristig besetzt werden konnte. Deshalb konnte Richard sie ohne Kampf vorübergehend besetzen, bevor er sie am 9. Juni 1192 nach einem neuem Scheitern in Jerusalem ein zweites Mal eroberte.

Am 5. August 1192, nach einem Sieg der Franken vor Jaffa, zog sich Salah ad-Dins Heer in Toron zurück.

Viel später, im Jahre 1229, wurden die Tempelritter Besitzer von Toron, bevor die Mameluken die Festung 1244 endgültig einnahmen.

Beschreibung

Bei Victor Guérins Besuch im 19.Jh. zeigte Toron « riesige fächergewölbte Lagergebäude, die etwa 250 Araber der kleinen Ortschaft beherbergten ». Dieses arabische Dorf gibt es heute nicht mehr, und die bestehenden Strukturen sind sehr zerstört.

Von der großen Feste in der Mitte der Burg existiert nur noch das Erdgeschoß mit seinem Tonnengewölbe. Sie steht innerhalb einer quadratförmigen Mauer, die ein Netz von
Kreuzgratgewölben mit dem westlichen Teil verbindet. Diese mächtige Mauer stützt sich auf der Außenseite auf einen sehr steilen gemauerten Abhang. An jeder Seite wurden gewölbte Lager und Ställe gebaut, die miteinander verbunden sind.

Die ganze Festung wurde mit großen Bausteinen gebaut, auf eine Art, die stark an die nah geliegene Burg Castellum Arnaldi (Yalu) erinnert.

Andere Überreste beweisen, dass außerhalb der Mauer eine zweite ebensogroße Festung existierte, deren Verlauf jedoch unregelmäßiger war. Es bestehen noch zwei Türme und mehrere gewölbte Sääle. Sie sind an einem nur zum Teil erhaltenen Wehrgang angeknüpft. Einen gesamten Verlauf kann leider nicht festgestellt werden.

Gerade nördlich steht eine den Macchabeen gewidmete Kirche und ein noch aktives Kloster; nicht weit entfernt, im Süden, existiert eine gemauerte Quelle, Bir el-Hélu.